Der Entwickler der MiTek-PAMIR-Software erzählt die überraschend persönliche Geschichte ihrer Entstehung.

Es war ein langer Weg mit Rückschlägen und Erfolgen. Aber der Ausdruck auf den Gesichtern der Kunden, wenn sie sich mit dem fertigen Produkt hinsetzen, ist alle Mühen wert.

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, in der sich alles immer schneller zu verändern scheint. Menschen wechseln innerhalb weniger Jahre ihren Job oder sogar ihren Beruf. Die Vorstellung, dass sich jemand über zwei Jahrzehnte lang einem einzigen Produkt widmet, scheint aus einer anderen Zeit zu stammen. Sie erinnert an Handwerkskunst, Hingabe und den aufrichtigen Glauben an das, was man tut.

Aber bei Mats Hofverberg ist es genauso. Er hat bis jetzt 22 Jahre seines Lebens PAMIR gewidmet und sie von einer brillanten Idee zur raffiniertesten Konstruktions- und Bemessungssoftware der Branche gemacht. Heute verlassen sich jeden Monat mehr als 3.300 Fachleute auf seine Entwicklung, um ihre Arbeit zu vereinfachen. Jedes Jahr werden fast eine Million Projekte in PAMIR erstellt.

Als wir Mats trafen, war klar, dass dies eine große Quelle persönlicher und beruflicher Zufriedenheit für ihn ist. Und für MiTek ist es ein Beweis für die nachhaltige Wirkung von Innovation und Engagement – und dafür, was wirklich großartige Software für die Weiterentwicklung einer Branche leisten kann.

Wie hat alles angefangen?

Mats erklärt:

„Für mich begann alles 1991. Damals haben wir mit der Entwicklung des Vorgängers von PAMIR begonnen. Das Projekt wuchs über etwa zehn Jahre, und schließlich hatten wir zwei Systeme, die miteinander kommunizierten. Bei einer solchen Arbeitsweise gibt es natürlich Grenzen.

Im Jahr 2003 beschlossen wir, dass wir eine neue Software brauchen. Wir mussten also neu anfangen und dabei die Integration in den Mittelpunkt stellen. Das Ergebnis war PAMIR.

Integration, Flexibilität und Automatisierung – das waren die Leitprinzipien.

Ein System, das so viel wie möglich leisten kann.

Ein flexibles System, das die Benutzer hinsichtlich dessen, was sie tun können, nicht einschränkt.

Und gleichzeitig in die Lage versetzt, Aufgaben automatisieren zu können.

Das war ein Balanceakt.“

Chancen nutzen und Karrieren ankurbeln

Die richtige Balance zu finden, gelang nicht über Nacht. Mats schuf etwas, von dem die Kunden noch nicht wussten, dass sie es brauchten.

Wie alle Herzensprojekte wurde auch dieser Prozess sehr persönlich. So war es Mats Frau, die den Namen PAMIR vorgeschlagen hat. Sie ließ sich vom Pamir-Gebirge inspirieren, dem „Dach der Welt“, wo Ideen aus vielen Kulturen aufeinandertreffen.

Es war für Mats persönlich wie beruflich sehr befriedigend zu sehen, wie Karrieren begannen und sich entwickelten, während sein kleines Team wuchs.

„Wir stellten einen neuen Mitarbeiter ein, frisch von der Schule. Er erwies sich als brillant. Der größte Teil der Softwarearchitektur und Entwicklung in den ersten Jahren war sein Werk.

Wir hatten eine solide Grundlage, auf der wir aufbauen konnten. Mit mehr Entwicklern konnten wir schnell skalieren. Innerhalb weniger Jahre wurde alles zu einem großen Projekt.

Die Fortschritte, die wir erzielten, waren aufregend. Die Ebenenauflösung zum Beispiel war für alle in der Branche eine Herausforderung. Wir haben etwa sieben verschiedene Algorithmen und Theorien durchprobiert, bevor wir endlich die Lösung fanden.

Das wurde zu unserem Glanzstück, und das noch bevor wir die Software  wirklich im Griff hatten. In den ersten Jahren sind wir gelaufen, bevor wir gehen konnten.“

Die Herausforderungen der Entwicklung

Nach dem Start 2003 dauerte es bis 2014, bis erste Kunden PAMIR tatsächlich nutzten. Während dieser Phase hielten kleine und große Fortschritte das Projekt am Leben, so die Funktion zur Lösung von Konstruktionsplänen.

Zwischen diesen Momenten gab es jedoch schwierige Zeiten.

„Wir kamen an einen Punkt, an dem wir darüber diskutierten, ob wir weitermachen sollten oder nicht, weil es sich ein bisschen so anfühlte, als würden wir nie ans Ziel gelangen. Das war die schwierigste Zeit, aber wir haben sie überstanden.

Das Wichtigste ist, dass wir uns auf das Ziel konzentrierten. Wir haben uns gefragt, was wir erreichen wollen, statt alte Methoden neu zu erfinden. Anstatt uns von alten Lösungen einschränken zu lassen, haben wir bessere gefunden. Die Art und Weise, wie die Software beispielsweise beschreibt, wie zwei Holzbalken aufeinandertreffen, ist völlig neu.“

Endlich Zeit zum Nachdenken und Planen

Heute, da PAMIR Marktführer ist, kann Mats endlich etwas durchatmen. Er verbringt so viel Zeit wie möglich mit seiner Frau, seinen drei Kindern und zwei Enkelkindern. An der Küste gibt es ein kleines Häuschen, in das sie sich gerne ein paar Tage zurückziehen.

Mats ist auch ein begeisterter Golfer, eine Leidenschaft, die er mit seinem Sohn teilt. Golf erfordert ebenso wie Software Sorgfalt und Hingabe, um es richtig zu machen. Beides sorgt für viele kleine Wow-Momente – Sekundenbruchteile der Inspiration, in denen man das Gefühl hat, endlich das Spiel gemeistert zu haben.

Was begeistert Mats also noch an PAMIR? Und welche Pläne hat er für die Zukunft?

„Es ist immer spannend zu sehen, wie weit wir noch kommen können.

Bei den Wänden konnten wir zunächst nur Wandpaneele herstellen. Aber dann erkannten wir, dass wir auch mehrschichtige Wände, die gesamte Verkleidung, Holzverkleidungen, Dämmungen und so weiter integrieren können. Das war damals bahnbrechend, und heute nutzen wir dieselbe Technologie für Dach- und Bodenkassetten.

Wenn man die Software vorstellt, einen Schritt zurücktritt und in die Gesichter der Kunden schaut, ist das immer ein besonderer Moment. Denn man weiß, dass man stolz auf das sein kann, was man präsentiert. Das ist keine Show mit Tricks. Es ist einfach ein tolles Gefühl zu erleben, dass die Leute schätzen, was man tut.

Wir werden in Zukunft einen ähnlichen Weg verfolgen. Derzeit arbeiten wir intensiv an der Bemessung kompletter Gebäude. Wir haben mit Dachbindern begonnen, dann Posi-Joist-Decken hinzugefügt und schließlich die gesamte Wandkonstruktion entwickelt. Alles kommt zusammen – und die Integration bleibt das Leitprinzip.

Wenn das geschafft ist, und wir sind fast so weit, werden wir ein sehr starkes Konzept für die Bemessung ganzer Gebäude haben.“

Auch nach 22 Jahren hat Mats das Gefühl, dass er der Holzbaubranche noch mehr geben kann. PAMIR ist seine Liebeserklärung an die Gebäudeplanung, ein sehr persönliches Projekt, das Tausenden von Menschen die Arbeit erleichtert hat. Diese Art von Engagement ist heutzutage selten, aber die Ergebnisse sprechen für sich.

Sehen Sie sich Mats’ Geschichte an: https://youtu.be/DO5Ri6MgOnM